Pressemitteilung

Zweiter Thüringer NSU-Untersuchungsausschuss hat seine Arbeit aufgenommen

Zur heutigen Konstituierung des NSU-Untersuchungsausschusses 6/1 im Thüringer Landtag erklärt Madeleine Henfling, Mitglied des NSU-Untersuchungsausschusses und Sprecherin für Strategien gegen Rechts der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:

„Mit dem zweiten NSU-Untersuchungsausschuss verfolgen wir das Ziel, die Vorkommnisse um das Terror-Trio in ein größeres Gesamtbild einzuordnen und überregionale Zusammenhänge besser hervorzuheben. Dafür werden wir stärker mit den Untersuchungsausschüssen anderer Bundesländer zusammenarbeiten und auch von den dort gesammelten Informationen und Erkenntnissen profitieren.“

„Wir werden uns außerdem intensiv mit den möglichen Verbindungen des Terrortrios zu anderen Neonazis und zur organisierten Kriminalität beschäftigen“, so Henfling weiter. „Die Beschaffung der Ceská-Pistole innerhalb eines bestehenden rechtsextremen Unterstützerkreises steht exemplarisch dafür. Aufklärungsbedarf sehen wir außerdem zur Ermordung der Polizistin Michèle Kiesewetter und zum Auffinden von Böhnhardt und Mundlos in Eisenach am 4. November 2011 und den anschließenden Ermittlungen.“

„Der Erfolg des NSU-Untersuchungsausschusses in der vergangenen Legislatur hatte viel damit zu tun, dass in Thüringen parteiübergreifend ein Aufklärungswille vorhanden ist. Den gleichen Aufklärungswillen und eine ähnlich konstruktive Zusammenarbeit der Ausschussmitglieder erhoffen wir uns natürlich auch für den Untersuchungsausschuss 6/1. Im Ergebnis sollen zukünftige Maßnahmen zur Stärkung der demokratischen Zivilgesellschaft und der Prävention von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit in Thüringen stehen“, so Henfling abschließend.