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Nach Rechtsrockkonzert in Südthüringen: Deutliche Botschaft der Zivilgesellschaft mit Veranstaltung gegen Rechts in Hildburghausen

Am vergangenen Wochenende wurde in Hildburghausen ein Rechtsrockkonzert veranstaltet, an dem mindestens 3.500 Neonazis teilnahmen. Bereits im letzten Jahr fand das maßgeblich von Tommy Frenck organisierte Rechtsrockfestival am Pfingstwochenende statt. 2015 nahmen daran 1.500 Neonazis teil.

„Hildburghausen hat sich mit Duldung der Stadt zu einer Wohlfühloase der extremen Rechten entwickelt. Die steigenden Teilnehmer- und Teilnehmerinnenzahlen belegen dies“, kommentiert Madeleine Henfling, Sprecherin für Strategien gegen Rechtsextremismus der Thüringer Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN.

Bereits jetzt ist Thüringen eines der Bundesländer, das sich als Kernland für Rechtsrock-Konzerte jeglicher Couleur etabliert hat. Rechtsrock-Konzerte sind Events der extrem rechten Szene, bei denen es um die Verbreitung von Hass und den Transport von Ungleichwertigkeitsideologien durch Musik geht. Des Weiteren sind diese Konzerte auch als Einnahmequelle für die extrem Rechte nicht zu unterschätzen. „Die hohe Teilnehmer- und Teilnehmerinnenzahl an dem Rechtsrock-Konzert in Hildburghausen besorgniserregend. Wir können eine solche Veranstaltung nicht einfach hinnehmen. Durch das Verhalten der Konzertbesucher und -besucherinnen, aber auch durch mangelnde Polizeipräsenz wurde eine Stimmung der Angst geschaffen, die wir ernst nehmen müssen“, fährt Henfling fort.

Die Menschen in Südthüringen werden am 14. Mai 2016 in Hildburghausen unter dem Motto: „Open Air for Open Hearts“ eine Veranstaltung auf die Beine stellen, die dieser Entwicklung im Raum Hildburghausen entgegenwirken soll. Dabei wurden ihnen vor allem seitens der zuständigen Ordnungsbehörde immer wieder Steine in den Weg gelegt. Auch von Seiten der Stadt, des Landkreises Hildburghausen und den dortigen politischen Vertretern und Vertreterinnen mangelt es an Unterstützung im Engagement gegen die Naziszene in Südthüringen.

„Die Stadt und der Landkreis Hildburghausen haben die klare Verantwortung, zivilgesellschaftlichen Einsatz gegen Nazis nicht zu behindern oder zu verunmöglichen! Alle Thüringer und Thüringerinnen sind dazu aufgerufen, die engagierten Menschen gegen Rechts in Südthüringen am 14. Mai zu unterstützen und klar zu zeigen, dass es keine Angsträume in Thüringen geben darf“, ruft Madeleine Henfling zu Mitwirkung und Beteiligung auf.

„Wir stehen als Fraktion klar an der Seite der engagierten Menschen in Hildburghausen und erwarten das auch von lokal verantwortlichen Akteuren von Stadt und Landkreis“, stellt Madeleine Henfling abschließend fest.

Madeleine Henfling wird am 14. Mai 2016 in Hildburghausen als Rednerin teilnehmen. Sie erreichen sie vor Ort unter: 0170/9618722.