Zur morgigen Jährung der Selbstenttarnung des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) erklärt Madeleine Henfling, Obfrau für die Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Thüringer NSU-Untersuchungsausschuss:
„Am 4. November 2011 wurden in Eisenach-Stregda zwei Mitglieder des NSU in einem abgebrannten Wohnmobil tot aufgefunden. Mit jedem Jahr werden eine Reihe von Fragen ins Bewusstsein gerufen: Wie konnten junge Menschen aus der Mitte der Gesellschaft sich soweit radikalisieren, dass sie untertauchten und Menschen ermorden? Wie weit sind wir inzwischen mit der Aufklärung in den verschiedenen Parlamenten? Wie steht es um eine gesamtgesellschaftliche Auseinandersetzung?
„Die juristische, parlamentarische, aber auch eine gesamtgesellschaftliche Aufklärung und Aufarbeitung sind wie die einzelnen Teile eines Puzzles. Diese müssen wir zusammenbringen und die versprochene Aufklärung erfüllen. Das sind wir den Opferangehörigen schuldig, die vom Rechtsstaat enttäuscht sind. Rot-Rot-Grün in Thüringen drängt hier auf eine weitere und umfassende Aufklärung des NSU-Komplexes. Hier sind wir noch lange nicht am Ende. Es gilt vor allem das Netzwerk um das NSU-Kerntrio zu beleuchten.
Die Auseinandersetzung mit dem Umfeld des NSU-Kerntrios und das Fehlverhalten von staatlichen Behörden im NSU-Komplex sind zwei Themenbereiche, mit denen sich der Thüringer NSU-Untersuchungsausschuss weiter beschäftigen wird“, so Madeleine Henfling abschließend.