Mit einer groß angelegten Razzia gehen Ermittler*innen seit den frühen Morgenstunden in Deutschland und anderen Ländern gegen die italienische Mafia-Organisation `Ndrangheta vor. Die Vorwürfe sind eindeutig und reichen von der Mitgliedschaft in der Mafia bis hin zur Geldwäsche. Laut einem Bericht von MDR und F.A.Z. liegen die Schwerpunkte in Deutschland vor allem in Nordrhein-Westfalen, Bayern und Thüringen, sowie in weiteren Ländern Europas.
„Die heutigen Razzien zeigen die im Untersuchungsausschuss Mafia in Thüringen deutlich gewordenen Verstrickungen und weitläufigen Vernetzungen der `Ndrangheta in Deutschland. Die Mafia konnte sich in den letzten Jahrzehnten deutschlandweit festsetzen und gesellschaftlich verankern – auch in Thüringen“, erklärt dazu Madeleine Henfling, Obfrau im Untersuchungsausschuss Mafia der Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN.
„Die heutigen Nachrichten machen deutlich: Unser Ausschuss ist brandaktuell. Die Akteur*innen, die aktuell bei der Operation EUREKA eine Rolle spielen, tauchen bereits in den Untersuchungen des Mafia-Ausschusses auf. Wir haben in Deutschland bei der Bekämpfung der größten und gefährlichsten Mafiaorganisation, der `Ndrangheta, enormen Nachholbedarf. Es braucht dringend in den anderen betroffenen Bundesländern, aber auch im Bund Untersuchungsausschüsse, um das grundsätzliche Problem der Mafia in Deutschland anzugehen“, so Henfling weiter.
„Die Razzia im Dezember 2022 in Erfurt, die sich mit dem Tatvorwurf der manipulierten Kassen an einschlägige Restaurants und Firmen in Erfurt richteten, hat bewiesen, dass die italienische Organisierte Kriminalität bis heute ein möglicher Ermittlungsgegenstand bei Staatsanwaltschaft und Sicherheitsbehörden ist. Wir sollten endlich nicht mehr die Augen vor dieser vermeintlich freundlichen Fassade verschließen, sondern gesellschaftlich wie politisch, kritischer mit der Thematik Mafia umgehen“, betont die Grünenpolitikerin abschließend.