Heute wurde der Entwurf zur geplanten Gestaltung eines Erinnerungsortes für die Opfer der rechtsterroristischen Terrorgruppe «Nationalsozialistischer Untergrund» (NSU) präsentiert. Im Jahr 2017 hat der Thüringer Landtag die Errichtung dieses Erinnerungsortes in unmittelbarer Nähe des Parlamentes, im Beethovenpark, beschlossen. Madeleine Henfling, ehemalige Obfrau im NSU-Untersuchungsausschuss und Sprecherin für Antifaschismus der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Thüringer Landtag, erklärt dazu: „Der NSU-Gedenkort am Beethovenpark vor dem Landtag ist ein wichtiger Baustein für die Aufarbeitung des NSU in Thüringen. Er steht für die besondere Verantwortung Thüringens, aber auch für die Verbindung mit dem Landtag als Ort der parlamentarischen Aufklärung.“
„In guter Abstimmung und mit breiter Beteiligung der Angehörigen der NSU-Opfer hat sich die Jury für einen wirklich beeindruckenden Entwurf eines NSU-Gedenkortes und Mahnmales unter dem Titel ‚Schattenwurf‘ entschieden. Ein Mahnmal, das im wahrsten Sinne des Wortes Schatten wirft – auf uns, aber auch auf unsere Gesellschaft. Die Idee, dass die Namen der vom NSU-Ermordeten durch eine Pergola auf uns beim Hindurchgehen projiziert werden, sich quasi mit uns verbinden, einbrennen und für einen Moment ein Teil von uns werden, ist sehr berührend. Damit wird ein würdiges und beeindruckendes Mahnmal entstehen“, erklärt die ehemalige Ob-Frau des NSU-Ausschusses weiter.
„Mein Dank gilt allen, die daran mitgewirkt haben, vor allem der Thüringer Staatskanzlei für die gute Koordination und Durchführung dieses herausfordernden Projektes. Perspektivisch kann mit dem Gedenkort vor dem Landtag eine Dokumentation zum NSU im Landtag zur Besichtigung angeknüpft werden. Jetzt braucht es eine zeitnahe Umsetzung!“, betont Henfling abschließend.