Mit Unterstützung der Polizei hat die Steuerfahndung in Thüringen und Bayern Objekte von Neonazis durchsucht. Die Durchsuchungen stehen laut MDR-Thüringen in Verbindung mit den Einnahmen durch Rechtsrock-Konzerte.
Madeleine Henfling, Sprecherin für Strategien gegen Rechtsextremismus und Obfrau im Thüringer NSU-Untersuchungsausschuss für die Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Thüringen, erklärt dazu:
„Für uns war es immer unbegreiflich, wie sich extreme Rechte über sogenannte „Eintrittsspenden“ eine goldene Nase verdienen können, bei Vergnügungsveranstaltungen, die sie als politische Versammlung angemeldet hatten.
Wir begrüßen es sehr, dass unsere Forderungen nach schärferen Kontrollen gehört wurden. Seit mehreren Monaten haben wir uns bemüht, auf den finanziellen Aspekt bei den Rechtsrockveranstaltungen aufmerksam zu machen“, so Madeleine Henfling.
„Nach eigenen Berechnungen haben die Anmelder bei der Rechtsrockveranstaltung „Rock für Deutschland“ in Gera ca. 21.000 €, bei „Rock gegen Überfremdung“ in Themar ca. 210.000 € und bei „Rock für Identität“ in Themar ca. 31.000 € durch Eintrittsgelder umgesetzt.
Aus unserer Sicht sollten allerdings nicht nur die Rechtsrockevents aus dem Jahr 2017 geprüft werden. Auch diverse andere Veranstaltungen der letzten Jahre in diesem Spektrum haben Einnahmen durch sogenannte Spenden erzielt, das ergibt sich aus mehreren kleinen Anfragen.“