Pressemitteilung

Beratungsstellen wie ezra müssen weiter verlässlich finanziert werden

Zur heute veröffentlichten Jahresstatistik 2020 der Opferberatungsstelle ezra erklärt Madeleine Henfling, Sprecherin für Antifaschismus der Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: „Im Jahr 2020 gab es bei ezra, bei sinkender Anzahl erfasster Angriffe, einen Höchststand an Beratungsnehmer*innen. Dies ist erfreulich, da es zeigt, wie etabliert ezra ist, wenn sich immer mehr Betroffene an die Beratungsstelle wenden. Verlässliche Rahmenbedingungen für solche Angebote, vor allem in Bezug auf die Finanzierung, sind daher enorm wichtig. Es ist ein Armutszeugnis, dass die Union hier Fortschritte auf Bundesebene blockiert.“

„Die Ergebnisse der Jahresstatistik zeigen jedoch gleichzeitig auch, dass das Problem rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt in Thüringen, trotz sinkender Zahlen erfasster Angriffe, nicht geringer wird“, so Henfling weiter. „Das wurde unter anderem auch durch die Vorfälle vor der Staatskanzlei und am Herrenberg in Erfurt im letzten Jahr deutlich. Aktuell sorgt der Verlauf des Ballstädt-Verfahrens für einen enormen Vertrauensverlust in staatliche Institutionen bei Betroffenen und bestärkt die Täter*innen in dem Glauben, in den meisten Fällen ungeschoren davonkommen zu können. Solche Signale kann sich der Rechtsstaat nicht erlauben. Hier müssen wir handeln. Beispielhaft können hier eine bessere Aus- und Fortbildung bei Polizei und Justiz in diesem Bereich, eine bessere Ausstattung der Justiz oder auch die Stärkung der Polizeivertrauensstelle genannt werden.“