Veranstaltung

Post-Corona-Stadt – Wie sieht eine Stadt für alle aus?

Die Pandemie fördert schonungslos zutage, an welchen Stellen unsere Städte und Kommunen nicht mehr funktionieren: Solidarität erodiert,
öffentliche Räume und Begegnungsstätten schwinden, für Familien in
großen Häusern mit Garten ist das Daheimbleiben oftmals leichter als
für Familien in einer drei Raum-Wohnung. Gleichzeitig machte die
Pandemie deutlich, dass politischer Wille für den Wandel vorhanden
ist. So wurden vielerorts schnell Regelungen, Vorkehrungen und
Veränderungen unter anderem auch auf kommunaler Ebene herbeigeführt.
So wurde in Wien eine temporäre Begegnungs- und Fußgängerzone und in
mehreren europäischen Großstädten zusätzliche Fahrradwege ermöglicht,
um Stadtbewohner*innen einen größeren Abstand zu gewährleisten.
Mittelfristig müssen sich Städte und Kommunen Gedanken darum machen,
wie Innenstädte nicht nur Konsum-, sondern auch Lebensräume für die
Bürger*innen sein können. Mit einer progressiven Stadtpolitik soll das
bisherige Schubladendenken überwunden werden und die Stadt in ihrer
Gesamtheit neu gedacht werden. Nötig ist dafür besonders eine
Orientierung an Postwachstumsansätzen sowie die Hinwendung zu einer
neuen städtischen Beteiligungskultur.
Wie kann die Post-Corona-Stadt eine Stadt für Alle werden? Was
bedeutet progressive Stadtpolitik in Zeiten der Klimakrise? Wie kann
eine neue städtische Beteiligungskultur gestaltet werden und was
braucht es dazu sowohl auf Seiten der Städte bzw. Kommunen als auch
auf Seiten der Bürger*innen?
Diesen Fragen wollen wir mit Anton Brokow-Loga, Stadt- und
Transformationsforscher an der Bauhaus-Universität Weimar nachgehen.
Er beschäftigt sich dort unter anderem mit Transformationsstrategien
für einen sozial-ökologischen Wandel und solidarische Lebensweisen.
Zudem ist er selbst im Weimarer Stadtrat aktiv und besitzt daher nicht
nur eine wissenschaftliche, sondern auch eine praktische Sicht auf
kommunale Vorgänge und Themen. Aktuell ist sein neues Buch
„Stadtpolitik für alle. Städte zwischen Pandemie und Transformation“
mit Frank Eckardt im Verlag Graswurzelrevolution erschienen.